Erinnerungen an Nonnenflucht im Rittergut
Nitzschka (ch). Ideen für die Nutzung des Nitzschkaer Rittergutes
sind gefragt. Nachdem der Verein zur Förderung umweltbewussten und
sozialen Handelns umsetzbare Wiederaufbaupläne für das Wirtschaftsgebäude
in den Händen hält, lässt er sich auf Visionen ein. „An
der Ideenfindung können sich Interessierte beteiligen. Wie sind für
Vorschläge dankbar, die unterm Strich ein tragfähiges Konzept
ergeben“, sagte Eberhard Friedrich vom Förderverein in einer jüngsten
Zusammenkunft. Daran nahmen neben interessierten Einwohnern auch Landrat
Gerhard Gey und Thomas Zimmermann von gleichnamigen Wurzener Ingenieurbüro
teil, der den Vorschlag zur Sanierung erarbeitet hat (die LVZ berichtete).
Zimmermann stellte die künftige Raumaufteilung vor, die größere
Veranstaltungen im Inneren des Hauses zulassen würde.
Gerhard Gey plädierte dafür, dass die Nitzschkaer sich
ein Thema suchen, dass der vielfältigen Nutzbarkeit des Geländes
gerecht wird. „Warum nicht auch in Richtung Landwirtschaft denken und etwas
etablieren, was die Gäste lockt“, schlug er vor. Einzigartig müsse
es sein, eine Offerte, die es in der Region bislang noch nicht gibt. Schnell
kam die Runde ins Gespräch, Vorschläge verschiedener Art wurden
laut und machten deutlich, dass Nitzschka durchaus die Wahl hätte.
So erinnerte Pfarrer Martin Carlitz an die Nonnenflucht aus dem Kloster
Nimbschen. Nachweislich führte die über Nitzschka. Das könne
der Anlass sein, hier im Rittergut etwas über klösterliche Geschichte
zu etablieren und die Rolle der Frauen zu beleuchten – zumal eine der Frauen
um Katharina von Bora nach der Flucht sogar im einstigen Rittergut blieb.
Die Nitzschkaer erinnerten sich zudem daran, dass es früher
im Hof eine Schnapsbrennerei gegeben hatte. „Wichtig für die Umsetzung
von Plänen ist für den Verein immer auch die Unterstützung
durch Fördermittel“, machte Eberhard Friedrich deutlich, dass die
Akteure auch mit Geldern aus dem europäischen Leader-Programm liebäugeln
und sich bei den Verantwortlichen Rat holen werden.